Der allgemein geltende Gesundheitsbegriff ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) definitionsgemäß: „… ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.“
Neben physischer Gesundheit spielt vor allem auch die psychische Verfassung eine wesentliche Rolle. Es genügt nicht, sich nur um die Gesundheit seines Körpers zu kümmern. Wer auch auf sein seelisches Wohlergehen achtet, schützt sich damit vor einer Vielzahl von psychischen und physischen Erkrankungen.
Was ist seelische Gesundheit?
Der seelische Zustand einer Person ist oft nur schwer zu erkennen, macht jedoch den Großteil der subjektiv empfundenen Gesundheit aus. Die seelische Gesundheit ist dabei gleichzusetzen mit psychischer Gesundheit.
Die Psyche – auch als „Innenleben“ oder „Seelenleben“ bezeichnet – umfasst, wie Menschen sich selbst und ihre Umwelt (Personen, Objekte, Ereignisse) wahrnehmen und wie sie auf das Erlebte reagieren, also Handeln. Aus naturwissenschaftlicher Sicht ist Psychologie das Erleben und Verhalten einer Person im Bezug auf sich selbst und ihre Umwelt.
Doch was macht seelische Gesundheit aus?
Faktoren seelischer Gesundheit
Die individuelle seelische Gesundheit lässt sich nicht für allem Menschen pauschalisieren oder an festgelegten Maßstäben messen. Ähnlich wie bei der körperlichen Gesundheit, hängt sie von der individuellen Wahrnehmung und den eigenen Fähigkeiten ab, mit Problemen umzugehen. Bei der seelischen Gesundheit kommt noch hinzu, dass jeder Mensch seine innere Kraft aus unterschiedlichen Quellen schöpft.
Zu den seelisch-geistigen Faktoren der Gesundheit zählt z.B. Liebe. Die Fähigkeit zu lieben, also selbst Liebe geben und gleichzeitig auch von anderen empfangen zu können, ist eine Quelle der Lebensfreude, die sich positiv auf die seelische Gesundheit auswirkt. Die Liebesfähigkeit kann dabei unterschiedliche Ausmaße annehmen. So gibt es die Liebe zwischen Ehepartner, zu den eigenen Kindern, die Liebe innerhalb der Familie oder die Liebe zu Mitmenschen. Die Fähigkeit, zu lieben und liebe zu geben spricht für soziale Kompetenz, Kontaktfähigkeit, Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit – Faktoren, die stark zur seelischen Gesundheit beitragen.
Neben Liebe spielt auch die Verbundenheit zu anderen Menschen für die seelische Gesundheit eine wichtige Rolle. Verbundenheit zum Partner, zu Freunden oder Bekannten bedeutet, sich mit anderen zu beschäftigen und auseinanderzusetzen. Gemeinsame Erlebnisse, an die man sich gerne erinnert, aber auch Diskussionen, Konflikte und Streitigkeiten, bei denen Konfliktfähigkeit und die Bereitschaft zur Versöhnung gefragt sind, können die seelische Gesundheit stabilisieren und fördern.
Auch die Liebe zu sich selbst, die mit Selbstwert, Selbstachtung und Selbstvertrauen einhergeht ist bei der Pflege der eigenen seelischen Gesundheit unerlässlich. Oft ist sie mit externen Faktoren, wie Lob, Anerkennung und Bestätigung von anderen Menschen verbunden. Doch gute Leistungen und Erfolg können auch den stolz auf sich selbst machen. Auf der anderen Seite können Kritik und Ablehnung dem Selbstvertrauen und damit auch der seelischen Gesundheit schaden.
Zu den seelisch-geistigen Faktoren der Gesundheit zählt auch Sicherheit. Das Gefühl, sicher und geborgen zu sein, aber auch der Standpunkt zum Thema Religion und Sinn des Lebens machen den Faktor Sicherheit aus. Für die seelische Gesundheit ist zunächst ein Mindestmaß an Sicherheit erforderlich: Ein Dach über dem Kopf, Begleitung und etwas zum Essen. Daneben spielt die politische Sicherheit und die wirtschaftliche Sicherheit eine Rolle.
Ein seelisch gesunder Mensch muss sich frei entfalten können. Freiheit in der Lebensgestaltung (z.B. Berufs- und Partnerwahl) trägt zum seelischen Wohlergehen ein. Wer sich frei äußern und kreativ austoben kann, erstrebenswerte Ziele verfolgt und sein Leben selbstbestimmt führen kann, trägt wesentlich zur seelischen Gesundheit bei.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Art und Weise, wie jemand mit seinen Empfindungen für sich und seine Umwelt umgeht, über das seelische Wohlbefinden eines Menschen entscheidet. Für die seelische Gesundheit ist die Harmonie und Balance vieler Faktoren, aus denen wir Kraft und Energie schöpfen können, entscheidend. Dazu gehört die körperliche Gesundheit, Partnerschaft und Familie, das Arbeits- und Berufsleben, sowie soziale Kontakte und Freizeit. All diese Faktoren stehen im Gleichgewicht zueinander und bedingen sich gegenseitig.
Durch Anspannung, Stress und Überforderung gerät diese Balance und damit auch unser Seelenleben schnell in eine Schieflage. Für das psychische Wohlbefinden und die seelische Gesundheit ist es daher wichtig, regelmäßig für einen Ausgleich zu sorgen und die Balance wiederherzustellen. Gelingt dies nicht, kann es zu ernsthaften psychischen Erkrankungen kommen.
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