Inhalt des Artikels
- 1 Was ist Vitamin B12?
- 2 Welche Funktionen hat Vitamin B12 im Körper?
- 3 Wie wird Vitamin B12 im Körper aufgenommen?
- 4 Wo kommt Vitamin B12 vor?
- 5 Wie hoch ist der tägliche Bedarf an Vitamin-B12?
- 6 Wie decke ich meinen Vitamin-B12-Bedarf?
- 7 Tabelle: Vitamin-B12-Gehalt in Lebensmitteln
- 8 Vitamin B12 Nahrungsergänzung: Lösung für Vegetarier und Veganer?
- 9 Vitamin B12 online bestellen
- 10 Wie entsteht ein Vitamin B12 Mangel?
- 11 Welche Folgen hat ein Vitamin-B12-Mangel?
- 12 Bekomme ich genügend Vitamin-B12?
- 13 Vitamin-B12-Mangel: Diagnose
- 14 Ist zu viel Vitamin B12 schädlich?
- 15 Fazit
- 16 Deutschland ist kein Vitaminmangel-Land!
Was ist Vitamin B12?
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Welche Funktionen hat Vitamin B12 im Körper?

Wie wird Vitamin B12 im Körper aufgenommen?
Vitamin B12 ist das einzige Vitamin, das zur Aufnahme in den Körper bzw. Resorption einen Hilfsstoff, den sog. „intrinsischen Faktor“ benötigt. Dabei handelt es sich um ein Glykoprotein, das von den Belegzellen des Magens bzw. in der Magenschleimhaut produziert wird und für die Vitamin-B12-Aufnahme unabdingbar ist. Vitamin B12 ist in der Nahrung meist an Proteine gebunden. Die Speicheldrüsen geben beim Verzehr ein Transportprotein ab, welches erst im Magen zum Einsatz kommt. Dort wird Vitamin B12 unter Einwirkung der Magensäure herausgelöst. Als Schutz vor der aggressiven Magensäure wird Vitamin B12 vom Transportprotein gebunden. Entscheidend für die Aufnahme von Vitamin B12 ist die Produktion des „Intrinsic Factors“ in der Magenschleimhaut. Die eigentliche Aufnahme findet im unteren Dünndarm statt. Im Zwölffingerdarm löst sich das Vitamin B12 vom Transportprotein und bindet sich an den Intrinsic Factor, einem vor Verdauungsenzymen geschützten Komplex. Der gesamte Vitamin-B12-Intrinsic-Factor-Komplex wandert in dieser Form durch den oberen Dünndarm. Erst an dessen Ende – dem Illeum – wird der Komplex an die Schleimhautzellen gebunden und das Vitamin B12 aufgenommen, wo es in das Blut und die äußeren Gewebe gelangt.Wo kommt Vitamin B12 vor?
Vitamin B12 kann ausschließlich von Mikroorganismen (z.B. Bakterien oder Algen) gebildet werden. Tierische Lebensmitteln liefern Cobalamin durch die Bakterientätigkeit in den Mägen der Wiederkäuer und durch verzehrte Mikroorganismen (durch exogene Versorgung über das Futter ). Bei Wiederkäuer,wie Rindern, Schafen, Ziegen und auch Hirschen, wird Vitamin B12 im Vormagen, bei anderen Pflanzenfressern im Dickdarm gebildet. Bei Geflügel und Schweinen erfolgt die Versorgung über das Futter, da das im Darm produzierte Cobalamin nur unzureichend aufgenommen wird. Sowohl beim Menschen, als auch bei Tieren wird vor Vitamin B12 vor allem in der Leber und in den Nieren angehäuft. Tierische Leber und Nieren sind daher sehr gute Vitamin-B12-Lieferanten. In pflanzlichen Lebensmitteln kann Vitamin B12 nur in Spuren vorkommen. Vitamin B12 ist für den menschlichen Organismus essentiell. Zwar kommen auch im menschlichen Darm Mikroorganismen vor, die Vitamin B12 produzieren. Allerdings wird Cobalamin vor allem im Dickdarm produziert. Die Aufnahme von Vitamin B12 kann jedoch nur kurz VOR dem Dickdarm (im terminalen Ileum) erfolgen. So wird das vom Körper im eigenen Dickdarm produzierte Vitamin B12 ungenutzt wieder ausgeschieden. Die folgende Tabelle zeigt den Tagesbedarf an Vitamin B12 gemäß der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE):Wie hoch ist der tägliche Bedarf an Vitamin-B12?
Alter | |
---|---|
Säuglinge: | |
0 bis unter 4 Monate | |
4 bis unter 12 Monate | |
1 bis unter 4 Jahre | |
4 bis unter 7 Jahre | |
7 bis unter 10 Jahre | |
10 bis unter 13 Jahre | |
13 bis unter 15 Jahre | |
15 bis unter 19 Jahre | |
19 bis unter 25 Jahre | |
25 bis unter 51 Jahre | |
51 bis unter 65 Jahre | |
65 Jahre und älter | |
Schwangere | |
Stillende |
Wie decke ich meinen Vitamin-B12-Bedarf?
Der Körper benötigt nur sehr geringe Mengen an Vitamin B12. Zudem ist die Leber eines gesunden Erwachsenen in der Lage, zwischen 2.000 und 5.000 µg Vitamin B12 zu speichern. Daneben dienen auch andere Gewebe und Organe, wie die Muskulatur, die Niere und das Herz als Speicher. Die körpereigenen Cobalamin-Reserven reichen aus, um eine Unterversorgung (z.B. bei fleischloser Ernährung) über mehrere Jahre hinweg auszugleichen. Bevor er zu Mangelsymptomen (siehe weiter unten) kommt, baut der Körper zuerst diese Vitamin-B12-Depots ab. Da der menschliche Organismus sich nicht selbst mit Cobalamin versorgen kann, muss das essentielle Vitamin über die Nahrung aufgenommen werden. In der Regel nehmen wir genügend Vitamin B12 mit der Nahrung auf. Fleischesser haben es da wesentlich einfacher, als Vegetarier und Veganer.Tierische Vitamin-B12-Lieferanten
Vitamin B12 findet sich fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln. Cobalamin wird von Mikroorganismen in den Verdauungsorganen der Tiere produziert, von wo aus es in Leber, Nieren, Herz, Muskeln und andere Organe, sowie die Milch gelangt. Fleischesser decken ihren Vitamin-B12-Bedarf durch den Konsum von Fleisch, insbesondere von Innereien.
Nichts für Veganer: Vitamin B12 ist fast nur in tierischen Lebensmitteln (vor allem in Leber) enthalten.
Pflanzliche Vitamin-B12-Lieferanten
Wer sich streng vegetarisch bzw. vegan ernährt und damit alle Lebensmittel tierischen Ursprungs meidet, muss besonders auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B12 achten. Grundsätzlich lässt sich mit einer rein pflanzlichen Ernährung eine adäquate Zufuhr aller notwendigen Vitamine und Mineralstoffe sicherstellen – mit Ausnahme von Vitamin B12. Denn pflanzliche Lebensmittel enthalten so gut wie kein Cobalamin. Zwar besitzen durch Milchsäuregärung haltbar gemachte Gemüse (z.B. Sauerkraut), Bier, fermentierte Sojaprodukte, manche Algensorten, Hülsenfrüchte (etwa Erbsen, Bohnen und Lupinen), Ingwer und einge Wurzel- und Knollengemüse, sowie Speisepilze (insbesondere der Champignon) geringe Mengen an Vitamin-B12-Coenzymen. Allerdings reichen die geringen Mengen nicht aus, um den Bedarf an Vitamin B12 ausreichend zu decken. Hinzu kommt, das das Cobalamin in vielen vergorenen pflanzlichen Lebensmitteln (Sauerkraut oder Bierhefe) und Blaualgen-Arten (z.B. Spirulina, Grüne Spanalge und Corella) zum Großteil in einer für den menschlichen Organismus nicht verwertbaren Form („Pseudovitamin B12″, „Vitamin-B12-Analoge“) vorliegt. Watanabe et al. untersuchten natürlich vorkommende pflanzlichen Nahrungsquellen mit hohem Vitamin-B12-Gehalt. Die Untersuchungsergebnisse von 2014 zeigten, dass getrocknete Nori-Algen die derzeit beste Vitamin B12 -Quelle für Vegetarier ist. Bereits 4 g des „getrockneten Purpurtangs“ (Vitamin B12:-Gehalt: 77,6 μg /100 g Trockengewicht) decken den Vitaminbedarf eines Erwachsenen von 2,4 µg am Tag (Empfehlung laut RDA der EU) und damit fast den von der DGE empfohlenen Cobalamin-Tagesbedarf eines Erwachsenen.
Die Nori-Alge (die häufig auch Bestandteil in Sushi ist), ist die beste pflanzliche Vitamin-B12-Quelle.
Tabelle: Vitamin-B12-Gehalt in Lebensmitteln
Lebensmittel | Vitamin B12 in Mikrogramm/100 g |
---|---|
Steckmuschel (Klaffmuschel) | 153 |
Nori-Alge, getrocknet | 77,6 |
Rindfleisch, Leber | 65 |
Hammel - Lamm, Niere | 63 |
Kalbfleisch, Leber | 60 |
Schweinefleisch, Leber | 39 |
Hammel - Lamm, Leber | 35 |
Rindfleisch, Niere | 33 |
Hühnerleber | 26 |
Kalbfleisch, Niere | 25 |
Austern | 15 |
Schweinefleisch, Niere | 15 |
Salzhering | 12,6 |
Ostseehering | 11 |
Bückling | 9,7 |
Makrele | 9,0 |
Hering (Atlantikhering) | 8,5 |
Miesmuschel (Blau- oder Pfahlmuschel) | 8,0 |
Rindfleisch, Muskelfleisch (ohne Fett) | 5,0 |
Lachs in Dosen | 4,5 |
Thunfisch | 4,3 |
Kalbfleisch, Zunge | 4,0 |
Seelachs (Köhler) | 3,5 |
Leberpastete | 3,2 |
Camembert, 30% Fett i.Tr. | 3,1 |
Hammel - Lamm, Keule (Schlegel) | 3,0 |
Lachs (Salm) | 2,9 |
Camembert, 45% Fett i.Tr. | 2,8 |
Hammel - Lamm, Muskelfleisch (ohne Fett) | 2,7 |
Frühstücksfleisch (Luncheon meat) | 2,7 |
Camembert, 50% Fett i.Tr. | 2,6 |
Tilsiter, 30% Fett i.Tr. | 2,5 |
Trockenmolke | 2,4 |
Camembert, 60% Fett i.Tr. | 2,4 |
Tilsiter, 45% Fett i.Tr. | 2,2 |
Rindfleisch, Hüfte | 2,2 |
Edamer, 45% Fett i.Tr. | 2,1 |
Körniger Frischkäse | 2,0 |
Gruyère, 45% Fett i.Tr. | 2,0 |
Kalbfleisch, Muskelfleisch (ohne Fett) | 2,0 |
Rindfleisch, Filet | 2,0 |
Rindfleisch, Oberschale | 2,0 |
Schweinefleisch, Muskelfleisch (ohne Fett) | 2,0 |
Hühnereigelb | 2,0 |
Edamer, 40% Fett i.Tr. | 1,9 |
Hühnerei (Gesamtinhalt) | 1,9 |
Brie, 50% Fett i.Tr. | 1,7 |
Garnele (Speisekrabbe) | 1,7 |
Trockenmilchpulver aus Vollmilch | 1,5 |
Scholle | 1,5 |
Münsterkäse, 45% Fett i.Tr. | 1,4 |
Salami | 1,4 |
Thunfisch in Öl (ganzer Inhalt) | 1,3 |
Gorgonzola | 1,2 |
Kabeljau (Dorsch) | 1,2 |
Kalbfleisch, Bug (Schulter) | 1,2 |
Chester, 50% Fett i.Tr. | 1,0 |
Flunder | 1,0 |
Heilbutt, Schwarzer (Grönland-Heilbutt) | 1,0 |
Heilbutt, Weißer | 1,0 |
Hummer | 1,0 |
Aal, Flussaal | 1,0 |
Aal, geräuchert | 1,0 |
Stockfisch (Kabeljau, getrocknet) | 1,0 |
Schweinefleisch, Schnitzel (Oberschale) | 1,0 |
Hase | 1,0 |
Magerquark | 0,9 |
Speisequark, 20% Fett i.Tr. | 0,8 |
Fasan | 0,8 |
Rahmfrischkäse, 50% Fett i.Tr. | 0,7 |
Speisequark, 40% Fett i.Tr. | 0,7 |
Schellfisch | 0,7 |
Speck, durchwachsen | 0,7 |
Kräuterfrischkäse, 70% Fett i.Tr. | 0,6 |
Edelpilzkäse, 50% Fett i.Tr. | 0,6 |
Schweinefleisch, Bug (Schulter) | 0,6 |
Schinken, gesalzen und gekocht | 0,6 |
Schafmilch | 0,5 |
Kondesmilch, 10% Fett | 0,5 |
Kondesmilch, gezuckert, 8% Fett | 0,5 |
Doppelrahmfrischkäse | 0,5 |
Krebsfleisch in Dosen | 0,5 |
Puter (Truthahn), Brust, ohne Haut | 0,5 |
Butter, Milchhalbfett | 0,5 |
Kuhmilch, H-Milch, 3,5% Fett | 0,4 |
Kuhmilch, Rohmilch, Vorzugsmilch | 0,4 |
Kuhmilch, Trinkmilch, 3,5% Fett | 0,4 |
Kuhmilch, 1,5% Fett | 0,4 |
Joghurt, 3,5% | 0,4 |
Joghurt, fettarm, 1,5% Fett | 0,4 |
Joghurt, mager, 0,1% Fett | 0,4 |
Kondesmilch, 7,5% Fett | 0,4 |
Sahne, 10% Fett (Kaffeesahne) | 0,4 |
Sahne, 30% Fett (Schlagsahne) | 0,4 |
Huhn, Brathuhn | 0,4 |
Huhn, Brust, mit Haut | 0,4 |
Kuhmilch, 0,1% Fett | 0,3 |
Stutenmilch | 0,3 |
Saure Sahne (Rahm) | 0,3 |
Schmelzkäse, 60% Fett i.Tr. | 0,3 |
Schmelzkäse, 45% Fett i.Tr. | 0,3 |
Buttermilch | 0,2 |
Molke | 0,2 |
Ölsardinen in Dosen | 0,2 |
Muttermilch | 0,1 |
Ziegenmilch | 0,1 |
Hühnereiklar | 0,1 |
Butter (Süß- und Sauerrahm) | + |
Sauerkraut, roh, abgetropft | * |
Mozzarella | * |
Gouda, 45% Fett i.Tr. | * |
Limburger, 40% Fett i.Tr. | * |
Limburger, 20% Fett i.Tr. | * |
Parmesan, 37% Fett i.Tr. | * |
Katfisch (Steinbeißer) | * |
Rotbarsch (Goldbarsch) | * |
Sardine | * |
Sprotte | * |
Steinbutt | * |
Felchen (Renke) | * |
Forelle (Bachforelle) | * |
Hecht | * |
Karpfen | * |
Zander | * |
Hering, mariniert (Bismarckhering) | * |
Kaviar, echt (Russischer Kaviar) | * |
Gans | * |
Huhn, Keule (Schlegel), mit Haut | * |
Puter (Truthahn), ausgewachsenes Tier | * |
Puter (Truthahn), Keule, ohne Haut | * |
Puter (Truthahn), Jungtier (Babyputer) | * |
Hammel - Lamm, Brust | * |
Kalbfleisch, Filet | * |
Rindfleisch, Hochrippe (Dicke Rippe, Rostbraten) | * |
Rindfleisch, Lende (Roastbeef) | * |
Schweinefleisch, Kotelett | * |
Wachtel | * |
Frankfurter Würstchen | * |
Butterschmalz | * |
* = es liegen keine Daten vor
Vitamin B12 Nahrungsergänzung: Lösung für Vegetarier und Veganer?
Vegetarier, insbesondere aber Veganer, die komplett auf tierische Produkte verzichten, müssen ganz besonders darauf achten, eine ausreichende Zufuhr an Vitamin B12 zu gewährleistet. Dies kann u.a. durch mit Vitamin B12 angereicherte Lebensmittel, wie Säfte, Frühstückscerealien, Sojamilch etc., geschehen. Wer sich rein pflanzlich ernährt, sollte Vitamin B12 zur Sicherheit zusätzlich durch Nahrungsergänzungsmittel oder per Injektion zuführen. Da Cobalamin leicht über Supplemente eingenommen werden kann, sollte ein eventueller Vitamin-B12-Mangel kein Grund gegen eine fleischlose Ernährung sein. Angereicherte Lebensmittel und Vitaminpräparate mit Vitamin B12 sind z.T. auch anhand der chemischen Bezeichnungen „Cyanocobalamin“ oder „Cobalamin“ auf den Zutatenlisten und Etiketten zu erkennen. Vitamin B12 ist in fast allen Multivitamin-Präparaten enthalten. Ebenso gibt es Nahrungsergänzungsmittel, die ausschließlich Vitamin B12 oder Vitamin B12 in Kombination mit anderen Vitaminen und Mineralstoffen (z.B. Folsäure und anderen B-Vitaminen) enthalten. Hier sollte man das Etikett auf die Menge des enthaltenen Vitamin B12 überprüfen. Es gibt spezielle Vitaminpräparate für Veganer, wie VEG1 von der Vegan Society. Vitamin B12 ist auch in sublingualen Formen (die unter der Zunge aufgelöst werden) erhältlich, allerdings gibt es keine Beweise dafür, dass die sublinguale Formen besser absorbiert, also aufgenommen werden, als Pillen, die geschluckt werden. Vitamin B12 kann auch per Injektion verabreicht werden. Dies wird normalerweise verwendet, um einen vorhandenen Vitamin-B12-Mangel zu behandeln. Ebenso kann Vitamin B12 auch als Nasengel oder Nasenspray (über die Nasenschleimhaut) verabreicht werden. Auch die Verwendung von Vitamin-B12-Zahnpasta kann zu einer deutlichen Verbesserung des Cobalamin-Status führen.Unter Umständen sollte die Vitamin-B12-Zahncreme in Kombination mit Nahrungsergänzungsmittel oder angereicherte Lebensmitteln verwendet werden, um den gewünschten Effekt zu zeigen. Die meistens erforderliche Einnahme von Vitamin B12 ist einer und vielleicht sogar der einzige wirkliche Nachteil einer veganen Ernährung. Vitamin B12 wird nun mal durch Bakterien gebildet, sodass es so gut wie nur in tierischen Produkten zu finden ist. Um Mangelerscheinungen entgegenzuwirken, sollten Veganer daher auf eine abwechslungsreiche Ernährung und die zusätzliche Einnahme von Vitamin B12 achten. Nur wegen Vitamin B12 tierische Produkte zu essen, ist zwar nicht erforderlich. In dem Fall ist jedoch die Einnahme von Vitamin B12 in einem Nahrungsergänzungsmittel dringend zu empfehlen.Vitamin B12 online bestellen
Nahrungsergänzungmittel mit Vitamin B12 können bequem online bestellt werden, z.B. bei nu3.de. Auch Amazon hat Einzelvitamin-Präparate mit B12 im Sortiment, z.B.:
















Wie entsteht ein Vitamin B12 Mangel?
Ein Vitamin B12 Mangel beschränkt sich nicht nur auf Veganer und Vegetarier, sondern kann ebenso gut auch bei Menschen vorkommen, die Fleisch und tierische Produkte verzehren. In Deutschland kommt es nur sehr selten zu einem Mangel an Vitamin B12. Das liegt zum einen daran, dass wir nur geringe Mengen Cobalamin benötigen. Zum anderen nehmen wir durch den Verzehr tierischer Produkte meist ausreichend Vitamin B12 auf. Auch die Rolle Reservekapazität des Körpers spielt eine Rolle. Vitamin B12 hat eine biologische Halbwertszeit von 450 bis 750 Tagen. Cobalamin wird permanent mit Gallensäuren in den Dünndarm abgegeben und an dessen Ende (Ileum) mithilfe des intrinsischen Faktors wieder aufgenommen. Die Leber eines Erwachsenen vermag 2.000 bis 5.000 µg Vitamin B12 zu speichern. Mit dieser Speicherkapazität ist der menschliche Körper ist in der Lage, die Versorgung für etwa zwei bis fünf Jahren sicherzustellen. Dennoch kann es zu einem Vitamin-B12-Mangel kommen. Aber wie? Bei einem Cobalamin-Mangel kommen zwei Ursachen in Frage: eine unzureichende Zufuhr mit der Nahrung oder eine unzureichende Resorption (mangelhafter Aufnahmefähigkeit im Magen-Darm-Trakt).Vitamin-B12-Mangel durch langjährige Fehlernährung
Der menschliche Körper ist auf eine ausreichende Zufuhr des essentiellen Vitamins B12 durch die Nahrung angewiesen. Schließlich kann er es nicht selbst herstellen. Zwar befinden sich im menschlichen Darm Bakterien, die das Vitamin bilden, diese können vom Organismus jedoch nicht ausreichend als Cobalamin-Quelle genutzt werden. Wer sich über einen längeren Zeitraum vegetarisch oder vegan ernährt, läuft Gefahr, (auch erst nach einigen Jahren) einen Vitamin-B12-Mangel zu erleiden. Ein Mangel entsteht jedoch nur dann, wenn gar kein oder deutlich zu wenig Vitamin B12 über Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen wird. Wer weder Fisch, Fleisch, Innereien noch Milch, Milchprodukte oder Eier konsumiert, sollte daher für geeigneten Ersatz an Vitamin B12 sorgen.Vitamin-B12-Mangel durch Erkrankungen am Verdauungstrakt
Ein Mangel an Vitamin B12 kann auch bei einigen Erkrankungen der Verdauungsorgane entstehen. Im Vitamin-B12-Stoffwechsel spielen mehrere Organe, wie der Magen, die Bauchspeicheldrüse und der Dünndarm eine wichtige Rolle. Bei Erkrankung eines oder mehrerer Organe kann es zu Beeinträchtigungen des Vitamin-Stoffwechsels und infolge dessen zu einem Vitamin-B12-Mangel kommen. Zur Verdeutlichung seien der Mechanismus bei der Aufnahme von Vitamin B12 geschildert:- Vitamin B12 gelangt mit der Nahrung in den Magen, wo es aus dem Essen freigesetzt und an spezielle Transport-Eiweiße gebunden wird.
- Entscheidend für die spätere Aufnahme ist der intrinsische Faktor (IF), ein Glykoprotein, das von der Magenschleimhaut produziert wird.
- Im Zwölffingerdarm (erster kurzer Abschnitt des Dünndarms) löst sich das Vitamin B12 von den Transport-Eiweißen und bindet sich an den IF, der es vor Verdauungsenzymen schützt.
- In diesem geschützten Komplex wandet das an den IF gebundene Vitamin B12 in die Darmzellen, wo es über die Darmschleimhaut ins Blut und die die äußeren Gewebe gelangt.
Welche Folgen hat ein Vitamin-B12-Mangel?
Was passiert nun, wenn der Körper aufgrund von Fehlernährung oder Erkrankungen nicht genügend Vitamin B12 aufnimmt und ein Mangelzustand auftritt? Die ersten Anzeichen einer Vitamin-B12-Unterversorgung bei einem Erwachsenen können Erschöpfung und Schwächegefühl, Verstopfung, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und eine Megaloblastäre Anämie, die mit Blässe und vermehrter Müdigkeit einhergeht, sein. Auch Taubheit, Kribbeln und Kältegefühl in Händen und Füßen, sowie Nervenprobleme, Konzentrationsstörungen und sogar Psychosen können auf einen Vitamin-B12-Mangel hinweisen. Andere Symptome eines Vitamin-B12-Mangels äußern sich durch Probleme mit der Balance, Depression, Verwirrtheit, Demenz, einem schlechten Gedächtnis und Schmerzen bzw. Brennen in Mund oder Zunge. Bei Säuglingen äußern sich die Zeichen eines Vitamin-B12-Mangels in Wachstumsstörungen, Problemen mit der Bewegung, Verzögerungen beim Erreichen der typischen Entwicklungsstufen und einer Megaloblastenanämie. Typische Folgen eines Vitamin-B12-Mangels sind :- Methylmalonat-Acidurie (fehlende Aktivität von Methylmalonyl-CoA-Mutase (MCM), einem Enzym, das im Stoffwechsel zum Abbau mehrerer Aminosäuren, Fettsäuren und Cholesterin benötigt wird).
- Homocystinurie (Störung des Aminosäurestoffwechsels)
- Megaloblastäre Anämie (infolge von Vitamin-B12-, Thiamin- oder Folsäuremangel)
- Hypersegmentierte Leukozyten (aufgrund der Syntheseprobleme gealterte, weiße Blutkörperchen)
- Sensorische Neuropathie (Erkrankung des peripheren Nervensystems infolge der fehlenden Methylmalonyl-CoA-Mutase-Aktivität und der Anämie)

Typisches Symptom eines Vitamin-B12-Mangels ist eine perniziöse Anämie (Blutarmut). Schwerwiegender sind jedoch die neurologische Folgen …
Bekomme ich genügend Vitamin-B12?
Ein Vitamin-B12-Mangel kann zu irreversiblen neurologischen Schädigungen führen. Daher ist eine frühzeitige Diagnose erforderlich. Grundsätzlich sind bei älteren Menschen häufiger niedrige Vitamin-B12-Konzentrationen im Blutserum zu beobachten. Weitere Risikogruppen sind die bereits erwähnten Vegetarier und Veganer, sowie Menschen, die eine makrobiotische Diät einhalten und oft zu wenig Vitamin-B12 mit der Nahrung aufnehmen. Auch für neugeborene und gestillte Kinder von sich vegetarisch ernährenden Müttern besteht die Gefahr einer zu niedrigen Vitamin-B12-Aufnahme mit der Muttermilch. Risikogruppen sind ebenso Personen mit:- neurodegenerativen und neuropsychiatrischen Erkrankungen (Neuropathien bzw. Erkrankungen des peripheren Nervensystems, Demenz, Morbus Alzheimer, kognitiven Störungen, Schizophrenie)
- chronisch atrophischer Corpus-Gastritis (Malabsorption von Vitamin-B12, Morbus Crohn)
- gastrointestinalen Erkrankungen (Magenresektion, Helicobacter-pylori-Infektion, Stomatitis, Anorexie und Diarrhö).
- Erkrankungen des terminalen Illeums (Lymphome des Illeums, Illeumresektion, bakterielle Überwucherung des Illeums)
- makrozytärer Anämie (niedrige Vitamin-B12-Aufnahme oder perniziöse Anämie)
- chronischem Alkoholismus (niedrige Vitamin-B12-Aufnahme, Störung der Vitamin-B12-Absorption)
- Medikamentenaufnahme (Protonenpumpen-Hemmer, H2-Rezeptorantaagonisten, Lachgas-Inhalation, Chloramphenicol)
- HIV-assoziierter Myelopathie (abnormale Vitamin-B12-abhängige Transmethylierung)
Vitamin-B12-Mangel: Diagnose
Bis sich klinische Symptome eines Vitamin-B12-Mangels zeigen können aufgrund der hohen körpereigenen Speicherkapazität Jahre vergehen. Bei Verdacht auf einen Vitamin-B12-Mangel kann eine Blutanalyse Aufschluss geben. Ein latenter Mangelzustand lässt sich anhand von vier im Blut messbaren Biomarkern erkennen. Der Gesamt-Vitamin-B12-Spiegel im Blut ist ein später, relativ unspezifischer und unsensitiver Biomarker zur Feststellung einer latenten Cobalamin-Mangelversorgung. Demzufolge ist die Aussagekraft dieses Parameters zur frühzeitigen Feststellung eines Vitamin-B12-Mangels limitiert. Als Normwerte für Vitamin B12 gelten bei Frauen und Männern zwischen 210 und 910 Pikogramm pro Milliliter (pg/ml). Die Referenzwerte, sowie die ermittelten Werte können von Labor zu Labor stark unterschiedlich ausfallen. Unter Umständen können sich auch starke tageszeitliche und saisonale bzw. jahreszeitliche Schwankungen ohne Krankheitswert ergeben. Daher sind einzelne Laborwerte alleine meistens nicht aussagekräftig. Zudem ist die alleinige Bestimmung des Vitamin-B12-Gehalts im Blut nicht zu einer sicheren Beurteilung des Versorgungszustandes geeignet. Selbst bei Personen mit einem Vitamin-B12-Spiegel im unteren Referenzbereich können klinische Symptome eines Mangelzustandes auftreten. Auf der anderen Seite kann auch bei Vitamin-B12-Werten im Normalbereich bereits ein funktioneller Cobalamin-Mangel in den Körperzellen vorliegen. Daher sollte der Gesamt-Vitamin-B12-Spiegel im Blut im Zusammenhang mit anderen Werten und im zeitlichen Verlauf beurteilt werden. Empfohlen wird hier die Bestimmung der Biomarker Serum-Holo-Transcobalamin, Plasma-Methylmalonsäure (MMA) und Plasma-Homocystein. Der früheste Indikator für einen Vitamin-B12-Mangel ist die Bestimmung von Holotranscobalamin (Holo-TC) im Blut. Dieses Protein dient dem Transport von Vitamin B12 zu den Zellen. Bei einem Holo-TC-Wert > 50 pmol/L ist ein Vitamin-B12-Mangel unwahrscheinlich. Bei einem Wert unter < 50 pmol/L kommt es darauf an, wie niedrig die Konzentration an Holotranscobalamin im Serum ist. In diesem Zusammenhang wird häufig auch der Wert für Methylmalonsäure (MMA) überprüft. MMA ist ein funktioneller Biomarker für Vitamin B12, der ansteigt, wenn die Körperspeicher aufgebraucht sind. Eine sehr niedriger Holo-TC-Wert < 35 pmol/L und einer MMA-Konzentration < 271 nmol/L deutet auf eine Entleerung der Vitamin-B12-Speicher hin (negative Vitamin-B12-Bilanz). Bei einem niedrigen Holo-TC-Wert < 35 pmol/L und einem erhöhten MMA-Wert von > 271 nmol/L ist ein manifestierter Vitamin-B12-Mangel wahrscheinlich. Dieser kann auch dann vorliegen, wenn noch keine klinischen Symptome zu beobachten sind. Bei einem fortschreitenden Mangel können neben erhöhten Werte für die Methylmalonsäure (MMA) auch erhöhte Homocysteinwerte auftreten. In Zusammenhang mit einem niedrigen Holo-TC-Spiegel sind beide Werte ein Indikator für einen metabolisch manifesten Vitamin-B12-Mangel. Folgende Biomarker lassen sich laut dem Deutschen Ärzteblatt zur Bestimmung eines funktionellen Vitamin-B12-Mangels festhalten:- erniedrigter Holo-TC-Spiegel (< 35 pmol/L)
- erhöhtes MMA (> 271 nmol/L),
- Hyperhomocysteinämie (> 12 µmol/L)
Linda meint
Das Problem ist das sich in der heutigen Zeit niemand mehr ausgewogen Ernährt.
So gut wie jeder Mensch leidet unter einem Nährstoffmangel, vor allem in den Industrieländern
werden hauptsächlich Fertigprodukte und Fastfood konsumiert.
Gemüse und Obst nur selten, dann aber auch chemisch belastet.
Außerdem gibt es unzählige PFLANZLICHE PRODUKTE die EISEN beinhalten.
Pflanzliche eisenreiche Lebensmittel haben oft mehr EISEN als Fleisch.
Man sollte also langsam mit der Lüge aufhören!!!!
Kenne Menschen die essen jeden Tag Fleisch und haben trotzdem einen starken Eisenmangel!!
Alicia meint
Hallo Linda,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Für eine gute Eisenversorgung ist vor allem die Zusammenstellung der Ernährung bzw. die richtige Kombination von Nährstoffen wichtig. So erhöht z.B. Vitamin C die Resorptionsrate von Eisen im Darm, weshalb es inbesondere bei veganer oder vegetarischer Ernährung vorteilhaft ist, eisenhaltiges Getreide (etwa Weizen, Hirse oder Hafer) mit Gemüse oder frischem Obst zu kombinieren.
Fleisch ist durchaus eine gute, aber natürlich nicht die einzige Eisenquelle. Zudem sollte man bei Fleischprodukten auf Qualität (also bevorzugt Bioqualität aus Weidenhaltung) achten. Für Vegetarier und Veganer sind auch Hülsenfrüchte, wie Linsen, Erbsen und Bohnen super Eisenquellen.
Da Gerbstoffe in Kaffee und schwarzem Tee, sowie das Calcium in Milchprodukten die Eisenaufnahme im Körper hemmen, sollte man diese Lebensmittel – für eine optimale Eisenverwertbarkeit – mit etwas zeitlichem Abstand zur Hauptmahlzeit einnehmen.
Eine ausgewogene und vielseitige Ernährung ist die beste Form, einem Eisenmangel vorzubeugen. Das geht natürlich auch fleischfrei.
Viele Grüße,
Alicia
N meint
Hallo,
Bei den Tabellen (Bedarf pro Tag und Gehälter in Lebensmittel) sind die Werte in mg pro Tag angegeben. Tatsächlich sollten es jedoch µg sein!
1 mg = 1000 µg
Liebe Grüße,
N.
Alicia meint
Hey,
danke für den Hinweis! Tatsächlich habe ich im Tabellen-Plugin auch „µg“ hinterlegt, allerdings erkennt das Plugin das Sonderzeichen nicht und macht automatisch „MG“ daraus. Ich habe Mikrogramm nun ausgeschrieben.
Trotzdem Danke, da es verständlicherweise zu Missverständnissen führen kann.
Liebe Grüße,
Alicia