Sport ist Mord – ein beliebtes und oft gehörtes Zitat vieler Sportmuffel. Doch wer abnehmen will und fit sein möchte, darf sich nicht alleine auf die Ernährung verlassen. Eine vollwertige und ausgewogene Ernährung trägt zwar zu einem nicht unwesentlichen Teil zu unserer Gesundheit bei, jedoch ist Sport mindestens ebenso wichtig für Gesundheit, Figur und Wohlbefinden.
Was ist Sport genau?
Doch was ist eigentlich genau mit Sport gemeint? Schon bei dieser Frage gehen die Meinungen auseinander. Die Einen verbinden Sport mit Wettkampf und Leistung, die Anderen mit Spiel & Spaß. Sport ist nämlich nicht unbedingt das knallharte, schmerzhafte Training, nach dessen Ende man tagelang Muskelkater hat.
Grundsätzlich kann man schon mal zwischen Breitensport und Leistungssport unterscheiden. Die wenigsten Sportler bereiten sich gezielt und sehr zeitintensiv auf Wettkämpfe oder wettkampfähnliche Veranstaltungen vor. Die Masse betreibt Breitensport und trainiert ohne das Ziel, in Wettkämpfen eine hohe Leistung zu erzielen.
Neben Breiten- und Leistungssport kann man auch zwischen Extremsport und Funsport unterscheiden. Auch kann man Sport sowohl in der Mannschaft, als auch für sich alleine (Individualsport) betreiben.
Sport ist also nicht gleich Sport. Mit Sport ist allgemein gesehen jede körperliche Aktivität gemeint. Manchmal wunder man sich dennoch, was alles unter „Sport“ fällt. So ist Schach auch eine Sportart, obwohl sich die körperliche Aktivität doch sehr in Grenzen hält. Eine eindeutige begriffliche Eingrenzung des Begriffs „Sport“ ist daher nicht möglich. Auch Alltagsbewegung ist demnach Sport.
Sport ist gut für die Gesundheit
Obwohl Sport zur Bewegungskultur dazugehört, so weicht der aktive Sport zunehmend dem passiven Sport – nämlich als Zuschauer vor den Massenmedien. Dass passiver Sport keinen großartigen gesundheitlichen Nutzen mit sich bringt, ist leicht nachzuvollziehen. Meistens ist sogar das Gegenteil der Fall – Chips, Bier und Süßigkeiten kombiniert mit der Ablenkung des Fernsehers können der Gesundheit auf Dauer sogar schaden.
Leider verbinden viele Menschen Sport mit Unlust, Stress und Schmerzen, manchmal auch mit Langeweile. Wenn das so ist, dann liegt der Grund einfach nur darin, dass sie noch nicht die richtige Sportart für sich entdeckt haben. Denn Sport und Bewegung sind nicht nur gesund, sie machen auch Spaß und erhöhen das Wohlbefinden.
Oftmals wird mit Sport ein bestimmtes Ziel verfolgt: Abnehmen! Welche Sportart aber die Richtige ist und einem persönlich Spaß bringt, ist in diesem Moment nebensächlich. Hat man dann endlich abgenommen, wird der Sport vernachlässigt, weil er nicht wirklich Spaß gemacht hat, sondern nur Mittel zum Zweck war. Die Pfunde kommen daraufhin schnell wieder auf die Hüften und das Ganze geht von Vorne los.
Wer bislang keinen oder kaum Sport gemacht hat, sollte überehrgeizige Sportpläne vermeiden. Statt dessen sollte man einfach mit mehr Alltagsbewegung beginnen. Bereits 30 Minuten moderate Bewegung an fünf Tagen in der Woche reicht aus, um seiner Gesundheit etwas Gutes zu tun. Jede Bewegung ist besser, als gar keine!
Denn wer sich regelmäßig bewegt und Sport treibt, beugt zahlreichen Volkskrankheiten, wie Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Besonders Ausdauersportarten, wie Walken, Joggen, Radfahren oder Schwimmen stärken das Herz-Kreislauf-System und das Immunsystem, verbessern das Blutbild und reduzieren deutlich das Herzinfarkt-Risiko.
Das Kraftsport bietet eine ideale Ergänzung zum Ausdauersport. Dabei liegt das Hauptaugenmerk nicht, wie beim Ausdauersport, auf der Erhöhung der Ausdauer, Schnelligkeit oder Beweglichkeit, sondern auf der Steigerung der Kraftfähigkeiten und Erhöhung der Muskelmasse. Besonders Frauen vermeiden Kraftsport, da sie meinen, damit „Muskelberge“ aufzubauen. Dies ist jedoch i.d.R. nicht der Fall. Vielmehr sollte man sanft beginnen (weniger Gewicht, mehr Wiederholungen), denn dann wird der Körper gestrafft und gekräftigt, ohne zum Muskelprotz zu mutieren.
Von Kraftsport wird man also nicht dick – im Gegenteil. Eine höhere Muskelmasse verbrennt auch im Ruhezustand mehr Fett. Da Muskeln schwerer sind, als Fett, mögen sich auf der Waage vielleicht zunächst keine großen Unterschiede zeigen, jedoch sind die Ergebnisse spürbar und sichtbar. Nach und nach wird das Fettgewebe abgebaut, was anschließend auch zum Gewichtsverlust führt.
Doch Sport hat nicht nur positive Auswirkungen auf den Körper, sondern auch auf die Psyche. Sport ist ideal, um abzuschalten und den Kopf frei zu bekommen. Auch wenn man nicht immer Lust zum Sport hat, so fühlt man sich danach meistens besser, als vorher. Sport ist ein perfekter Stress-Killer und die positiven Effekte auf den Körper (Gewichtsverlust, Körperstraffung) führen zu einem besseren Wohlbefinden und steigern das Selbstbewusstsein. Denn sportliche und aktive Menschen sind i.d.R. gesünder, ausgeglichener und beliebter als Sesselhocker.
Bevor man sich jetzt als Nicht-Sportler vornimmt, 4 mal die Woche ins Fitnessstudio zu gehen, sollte man auch im Alltag so viel Bewegung, wie nur möglich einbauen. Alltagsbewegung wird häufig unterschätzt, dabei kann man Tag für Tag viele Extra-Kalorien verbrennen und die eigene Gesundheit fördern, wenn man nicht jede Kurzstrecke mit dem Auto fährt.
Statt kürzere Strecken mit Auto, Bus oder Bahn zu fahren, kann man sich z.B. das Fahrrad schnappen oder zu Fuß gehen. Statt die ganze Mittagspause in der Kantine zu verbringen, kann man einfach mal einen kleinen Spaziergang machen und den Kopf „durchpusten“. Auch die Treppe als Fahrstuhl-Ersatz ist eine idealer Fitmacher!
Wie man sieht, kann man bereits mit kleinen Veränderungen viel bewirken. Denn Alltagsbewegung hat einen großen Vorteil: Man kann sie ohne viel Aufwand täglich umsetzen. Auf einen Monat oder ein Jahr hochgerechnet, kommt da Einiges zusammen. Die tägliche Bewegung ist der erste Schritt, danach kann man zusätzliche Sport integrieren.
Um die Motivation beim Sport auch langfristig beizubehalten, ist es wichtig, eine Sportart zu finden, die einem Spaß macht und wo man gerne hingeht. Zu Beginn kann Sport in der Gemeinschaft helfen, sich zu motivieren. Auch ein Trainingspartner ist eine gute Unterstützung, um am Ball zu bleiben, jedoch sollte man es nicht vom Trainingspartner abhängig machen, ob man selbst Sport treibt oder nicht.
Liegen gesundheitliche Beeinträchtigungen oder Beschwerden vor, sollte man vor Beginn eines Kraft- und Ausdauertrainings einen Arzt aufsuchen, um gesundheitliche Risiken auszuschließen. Im Fitnessstudio ist eine individuelle Einweisung durch einen Trainer dringend zu empfehlen, um Verletzungen vorzubeugen und einen Trainingsplan zu erhalten, der auch dem persönlichen Trainingsziel entspricht.
Bewegung im Alltag und Sport fördern nachgewiesen die Gesundheit. Die Regelmäßigkeit spielt hierbei die entscheidende Rolle. Es muss nicht gleich der Turbo-Fitness-Plan sein. Nicht-Sportler und Untrainierte sollten zunächst im ersten Schritt versuchen, sich im Alltag mehr zu bewegen, 30 Minuten reichen bereits aus. Das hört sich nicht viel an, jedoch bewegt sich eine Vielzahl von Menschen deutlich weniger am Tag, da so gut wie alle Strecken mit Verkehrsmitteln gefahren werden. Hier gilt es, die Macht der alten Gewohnheiten zu schlagen, sodass Bewegung zum Bestandteil des täglichen Lebens wird. Ausdauersport oder Kraftsport kann man später immer noch ergänzen.
Und auch wenn Sport manchmal Überwindung kostet, so sollte er in erster Linie Spaß machen. Denn mit Freude an der Sache, wird man auch gerne regelmäßig Sport treiben und damit nicht nur seiner Gesundheit, sondern auch der Figur und dem eigenen Wohlbefinden einen großen Gefallen tun.
Also, beim nächsten Mal das Auto stehen lassen und eventuell schon mal die Sportschuhe aus dem Keller holen!
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