Inhalt des Artikels
- 1 Darf man bei Zöliakie gar kein Gluten mehr essen?
- 2 Wann tritt eine Verbesserung der Symptome ein?
- 3 Worauf ist bei der anfänglichen Ernährungsumstellung zu achten?
- 4 Ist eine glutenfreie Ernährung im Alltag schwer umzusetzen?
- 5 Können bei glutenfreier Ernährung Mangelerscheinungen auftreten?
- 6 Muss man auf Kohlenhydrate verzichten?
- 7 Welche Folgen kann ein Absetzen der Diät haben?
- 8 Fazit
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Nur durch eine andauernde und strenge glutenfreie Ernährung kann sich die entzündete und abgeflachte Dünndarmschleimhaut wieder erholen und ihre normale Gestalt und Funktion zurückgewinnen.
Durch die Einhaltung der glutenfreien Diät wird zum Einen der Rückgang der durch die Glutenunverträglichkeit ausgelösten Symptome bewirkt. Zum Anderen hilft die Ernährungsumstellung auch bei der Vermeidung langfristiger Komplikationen.
Nachdem in den den ersten beiden Teilen der Artikelreihe zur Glutenunverträglichkeit bereits ausführlich die Ursachen und Symptome, sowie die Diagnosemöglichkeiten betrachtet wurden, steht in diesem Teil die Behanldung der Zöliakie im Mittelpunkt.
Worauf muss man als Betroffener achten? Ist die Umstellung schwer? Wie streng muss die Diät sein? Und was passiert, wenn man sich nicht an die Regeln hält?
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Darf man bei Zöliakie gar kein Gluten mehr essen?

Wann tritt eine Verbesserung der Symptome ein?
In der Regel kommt es innerhalb von 2 bis 4 Wochen, z.T. sogar nach nur wenigen Tagen glutenfreier Ernährung, zu einer spürbaren Verbesserung der Symptome. So lassen z.B. die Durchfälle nach und das Allgemeinbefinden bessert sich. Jedoch kann die Zeit bis der Zöliakie-Betroffene völlig beschwerdefrei ist, sehr unterschiedlich ausfallen. Die Dauer hängt u.a. vom Schädigungsgrad des Darms, dem Alter des Betroffenen und anfänglichen (versteckten) Ernährungsfehlern ab. Meist verschwinden die Beschwerden jedoch bereits wenige Wochen oder Monate nach der Ernährungsumstellung vollständig.Worauf ist bei der anfänglichen Ernährungsumstellung zu achten?
Die Diagnose Zöliakie geht bei Betroffenen mit großen Veränderungen einher, auf die man sich zunächst einmal einstellen muss. Am Anfang kostet die Ernährungsumstellung noch viel Überwindung, da viele bekannte und geliebte Nahrungsmittel vom Speiseplan gestrichen werden müssen. Die meisten Betroffenen müssen zunächst lernen, welche Lebensmittel mit Sicherheit Gluten enthalten, wo eventuell Gluten enthalten sein kann und welche Lebensmittel man bedenkenlos verzehren darf. Daher sollte man sich am Anfang der Ernährungsumstellung Zeit nehmen, sich über glutenfreie und glutenhaltige Produkte zu informieren. Auch der Inhalt des Kühlschranks, Gefrierschranks und der Vorräte sollte aufmerksam überprüft und ggf. aussortiert werden. Dies gilt übrigens auch für Medikamente in der Hausapotheke, die u.U. Weizenstärke als Trägersubstanz enthalten können. Ist dies der Fall, sollte man den Arzt informieren, um ggf. eine glutenfreie Alternative zu suchen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät Betroffenen aufgrund der Komplexität der Thematik zu einer eingehenden Ernährungsberatung durch eine qualifizierte Ernährungsfachkraft. Mit dieser können auch individuelle Probleme, wie die Umsetzung der glutenfreien Ernährung in der Familie, bei Restaurant-Besuchen, bzw. Essen außer Haus, sowie das Kontaminationsrisiko in der Küche besprochen werden. Aufgrund der durch Zöliakie verursachten Störungen im Verdauungstrakt (Malabsorption), kann es je nach Schwere zu einer verminderten Nährstoffausnutzung von Vitaminen und Mineralstoffen kommen. Daher ist in der Initialphase oftmals eine Substitution von fettlöslichen Vitaminen, Eisen, Calcium, Folsäure und Vitamin B12 erforderlich. Mittels Mineralstoff- oder Multivitamin-Präparaten können die Nährstoffdefizite auszugleichen werden. Je nach Schweregrad der Zottenschädigung kann es in der Akutphase auch zu Fettverdauungsstörungen kommen, sodass es für den Betroffenen sinnvoll sein kann, seine Fettzufuhr vorübergehendend zu begrenzen. Auch kann es je nach Schwere der Malabsorption zu einer Verringerung des von der Dünndarmschleimhaut gebildeten Enzyms Laktase kommen. Der mit der Nahrung aufgenommene Milchzucker (Laktose) kann dann zu Verdauungsstörungen führen. Daher sollte zu Beginn einer glutenfreien Ernährungsumstellung auch auf laktosehaltige Lebensmitteln verzichtet oder der Verzehr zumindest eingeschränkt werden. Sobald die Dünndarmschleimhaut wieder in der Lage ist, Milchzucker problemlos aufzunehmen, können die Laktose-Einschränkungen wieder aufgehoben werden.Ist eine glutenfreie Ernährung im Alltag schwer umzusetzen?
Jein. Die Ernährungsumstellung auf eine glutenfreie Diät ist am Anfang sicherlich schwer und hart. Bei der Ernährung gilt es alle Lebensmittel zu vermeiden, die Weizen, Roggen, Gerste, Hafer und verwandte Getreidesorten, wie Dinkel, Emmer, Grünkern und Kamut enthalten. Doch Betroffene müssen nicht nur auf die ersichtlichen Getreideprodukte, wie Brot, Nudeln, Pizza, Kuchen und Kekse, sondern auch auf versteckten Glutenbeimengungen achten. Denn auch in sehr vielen prozessierten Lebensmitteln, wie gebundenen Saucen, Suppen, Fertiggerichten und Pudding, kann Gluten enthalten sein. Bei abgepackten Lebensmitteln ist das Identifizieren von Gluten relativ einfach. Denn laut Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung (LMKV) muss Gluten stets als Inhaltsstoff angegeben werden. Die Klassennamen „Stärke“ und „modifizierte Stärke“ sind durch die Angabe der spezifischen pflanzlichen Herkunft zu ergänzen, wenn diese Zutaten Gluten enthalten könnten (§ 6 Abs. (4) Satz 1 und 2 LMKV). So kann man anhand der Zutatenliste schnell erkennen, in welchen Lebensmittel Weizen bzw. glutenhaltige Bestandteile enthalten sind. Der Hinweis „Kann Spuren von Gluten enthalten“ weist darauf hin, dass es im Produktionsprozess zu Verunreinigungen mit Gluten kommen könnte. Von der Rezeptur her sind diese Produkte aber glutenfrei. Bei unverpackten Produkten sind mögliche Kontaminationen nicht direkt ersichtlich, da die LMKV hier nicht greift. Eine eingehende Ernährungsberatung zeigt auf, worauf im individuellen Fall zu achten ist und gibt Tipps für den glutenfreien Alltag. Die professionelle Unterstützung ist sinnvoll, da selbst die regelmäßige Aufnahme kleinster Glutenmengen zu ernsten Schädigungen der Dünndarmschleimhaut führen und Zöliakie-Symptome auslösen kann. Neben einer sorgfältigen Auseinandersetzung mit Lebensmitteln, eventuell ergänzt durch einen professionellen Ernährungsberater, sollte auch eine regelmäßige Untersuchungen der Zöliakie-Antikörper erfolgen, um unbewusste Ernährungsfehler aufzudecken. Nur bei einem vollständigen Verzicht auf Gluten kommt es zur Neubildung der Darmzotten und zur Wiederherstellung der normalen Funktionen.
Zöliakie-Mann meint
Guter und informierter Artikel über Zöliakie bzw. glutenfreie Ernährung. Glutenhaltige Speisen kamen menschheitsgeschichtlich erst sehr spät auf den menschlichen Speiseplan, daher ist es – von einem ernährungsbiologischen Standpunkt aus betrachtet – auch kein Problem, darauf zu verzichten