Selbstbewusstsein ist kein Frage des Gewichts, sondern der inneren Haltung. | © Nomad_Soul / Fotolia.de
Inhalt des Artikels
Die Angst vor den Blicken anderer
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Wer sich herablassend verhält, hat ganz andere Probleme
Man geht ins Fitnessstudio, um sich auf sich selbst zu konzentrieren, an sich zu arbeiten, besser zu werden. Wer da Zeit hat, auf anderen herumzuhacken, um sich über sie zu erheben, hat den Sinn des Trainings nicht verstanden. Kein vernünftiger Sportler im Fitnessstudio wird beim Anblick eines übergewichtigen oder adipösen Mitglieds denken „Wie kann sie/er sich hier nur hintrauen?“, sondern „Hut ab, das sie/er etwas für sich tut“. Ich persönlich kenne niemanden, der mit dem Finger auf Übergewichtige zeigt. Und wenn ich so jemanden kennen würde, würde ich mir wünschen, ihn niemals gekannt zu haben. Mitglieder, die nichts besseres zu tun haben, als übergewichtige Mitglieder zu begaffen, zu beleidigen oder ihnen auf andere Art und Weise zu verstehen geben, dass sie ein „Problem“ mit ihnen haben, sind im Fitnessstudio (aber auch an jedem anderen Ort) fehl am Platz. Es zeugt von keinem stabilen Charakter, andere abzuwerten, um sich selbst aufzuwerten. Anstatt es auf dich zu beziehen und dich zu fragen: „Was mache ich falsch?“, „Wie bleibe ich möglichst unauffällig?“ oder „Soll ich lieber zuhause bleiben?“, solltest du dich vielmehr fragen, was in einem Menschen vor sich gehen muss, der sich derart herablassend verhält. Die gute Nachricht ist: Es liegt nicht an dir. DU bist nicht das Problem, auch wenn es dir so vorkommt. Ein bewusstes Abwerten und „Runtermachen“ von anderen (am besten so, dass sie es auch genau mitkriegen) hat nur einen einzigen Grund: Das Persönlichkeitsbild des Angreifers. Es gibt Menschen, die es gerne haben, wenn andere sich klein und schlecht fühlen, weil sie sich dadurch groß und gut fühlen. Solche Menschen begegnen uns überall, im Job, draußen auf der Straße und sogar im Familienkreis. Sie können einem das Leben ganz schön schwer machen. Über mögliche Ursachen für ihr Verhalten könnte man ganze Bücher schreiben. Minderwertigkeitsgefühle, mangelndes Selbstbewusstsein, geringe Selbstsicherheit und fehlende Empathie gehören sicherlich zu den Hauptursachen. Einige Personen lassen ihre negativen Gefühle (Frust, Ärger, Wut etc.) an ihrem Umfeld aus. Ein Übergewichtiger im Fitnessstudio reicht da oft schon als „Gelegenheit“. Negative Reaktionen von anderen können Angst, Unsicherheit und Selbstzweifel erzeugen. Wer sich gegenüber anderen nicht abgrenzen und innerlich distanzieren kann, neigt eher dazu, sich gekränkt zu fühlen. Betrachtet man die Sache jedoch ganz nüchtern, würde sich wohl kaum jemand einen „Runtermacher“ als besten Freund aussuchen. Wahrscheinlich würden wir solche Personen nicht einmal zum weitesten Bekanntenkreis zählen wollen. Warum sollten wir also unsere persönlichen Ziele, wie das Training im Fitnessstudio, wegen dieser Menschen zurückstellen? Nenne mir ein Argument. Wenn du übergewichtig bist und regelmäßig ins Fitnessstudio gehen möchtest, ist das großartig. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung und wird dich deinem Wunschgewicht ein Stück näher bringen. Es gibt überhaupt keinen Grund, dein Ziel durch negative Gedankenspiele zu sabotieren. Sicherlich kannst du Situationen und Reaktionen von außen nicht vollends kontrollieren. Aber was du nicht selbst in der Hand hast, sollte dir auch keinen Anlass zum Zweifeln geben. Frage dich: Was ist die Alternative? Dein Vorhaben aufzugeben? Nicht ins Fitnessstudio zu gehen? Und dann? Zuhause trainieren, was mit hoher Wahrscheinlichkeit im Sand verläuft? Oder nicht die Art von Training zu absolvieren, auf die du Lust hättest? In Deutschland sind 67% der Männer und 53% der Frauen übergewichtig. 23% bzw. 24% davon sogar adipös. Viele von ihnen tun überhaupt nichts, um gegen ihr Übergewicht vorzugehen. Du bist ihnen bereits um eine Nasenlänge voraus, immerhin hast du die Motivation, ins Fitnessstudio zu gehen. Lass nicht zu, dass dein innerer Antrieb durch kleine oder größere Steine ausgebremst wird. Umfahre sie stattdessen geschickt.Sei mutig und selbstbewusst
Im Umgang mit Runtermachern, schwierigen Menschen und negativen Situationen ist eines ganz wichtig: Die Wahrung der eigenen Integrität. Der Begriff „Integrität“ stammt vom lateinischen Wort integritas und bedeutet soviel wie „unversehrt“, „intakt“, „vollständig“. Integrität ist eine Persönlichkeitseigenschaft, für die du selbst verantwortlich bist. Sie wird dir dabei helfen, innerlich klar und dir selbst treu zu bleiben. Integrität schützt dich gegen Angriffe von außen, indem du dadurch nicht ins Wanken gebracht wirst, sondern selbst entscheidest, was du tun willst und deinen Idealen/Ansprüchen folgst. Denke daran, dass es zum Schlechtmachen immer zwei Personen braucht: eine, die schlechtmacht und eine, die sich schlechtmachen lässt. Der Einfluss von herablassenden Blicken und blöden Kommentaren auf dein Denken und Handeln wird also auch immer von deinem Selbstwertgefühl abhängen.Wie viel bist du dir selbst wert?
Wenn du der Herr in deinem eigenen Reich bist, wird dich so schnell nichts zu Fall bringen.Überlege einmal, was du dir entgehen lässt, wenn du zulässt, dass die Meinung anderer dich in deinen Entscheidungen einschränkt. Es wird dich womöglich davon abhalten, ins Fitnessstudio zu gehen. Die Tatsache, dass du diese Ängste empfindest und sie dich einschränken, wird dich unzufrieden und unsicher machen. Du wirst noch mehr an dir zweifeln. Vielleicht wird es dir nicht gelingen, dein Sofortprogramm zuhause oder draußen allein durchzuziehen. Du wirst deinem Ziel nicht näher kommen, sondern dich schlecht fühlen, dass du dich nicht getraut hast. Mit der Zeit wird die Hürde, dich doch ins Fitnessstudio aufzurammen, immer höher und die Ängste und Zweifel immer größer. Trete gar nicht erst in diese Negativspirale ein. Sie führt nach unten und nicht dahin, wo du hin willst – immer weiter hinauf. Arbeite an deiner inneren Haltung und mache dich nicht klein. Selbstsicheres Auftreten, ein positives Selbstkonzept und eine gewisse Leichtigkeit lassen sich trainieren.
So stärkst du dein Selbstbewusstsein
Nimmt man „Selbstbewusstsein“ wörtlich, bedeutet es, dir deiner selbst bewusst zu sein. Es ist eine Art Selbsterfahrung, die dich deine eigene Persönlichkeit verstehen lässt. Um dein Selbstbewusstsein zu stärken, musst du aktiv werden. Die folgenden Tipps werden dir dabei helfen:- Verbessere deine Körperhaltung: Brust raus, Schultern nach hinten, Blick nach vorne. Eine selbstbewusste Körperhaltung verbessert deine Körpergefühl und deine Ausstrahlung. Auch Lächeln lässt dich gleich glücklicher fühlen. Der Sport wird sich ebenfalls positiv auf dein Körpergefühl, deine Fitness, deine Haltung und deine Figur auswirken, was dein Selbstbewusstsein zusätzlich pushen wird.
- Schaue in dich hinein: Was kannst du besonders gut? Was zeichnet dich aus? Welche Herausforderungen hast du in der Vergangenheit erfolgreich gemeistert? Was könnte hinter deinen Ängsten stecken? Je mehr du über dich weißt, umso besser wirst du mit schwierigen Situationen umgehen können.
- Mach dich nicht schlecht: Du spielst gerne Richter und Kritiker mit dir selbst? Du findest immer etwas, was du absolut gar nicht an dir magst? Wenn du nicht möchtest, dass andere dich grundlos kritisieren, solltest du bei dir selbst anfangen.
- Kümmere dich um dich: Körper und Geist sind nicht immer eine Einheit. Oftmals gehen wir nicht gerade sorgsam mit unseren Körpern um. Dabei haben wir nur einen. Lerne Verantwortung für deinen Körper zu übernehmen, tue ihm Gutes und kümmere dich fürsorglich um ihn – mit ausgewogener Ernährung, Sport und ausreichend Erholung. Davon wird auch dein Seelenleben profitieren.
- Verlasse deine Komfortzone: Du wächst mit deinen Aufgaben. Nichts wird sich ändern, wenn du weitermachst, wie bisher. Stelle dich Situationen, die dir unangenehm sind. Setze dir ruhig hohe Ziele und denke groß. Wichtig: Starte und beende dein Vorhaben. So wirst du Meilenstein für Meilenstein erklimmen.
- Sei geduldig: Erfolge und Selbstbewusstsein kommen nicht über Nacht, sondern erfordern kontinuierlichen Einsatz. Jeder noch so kleine Schritt in die richtige Richtung zählt. Sei nicht allzu streng mit dir, wenn du deine Vorsätze nicht in dem Ausmaß erfüllst, wie du es geplant hast. Schüttel Rückschläge ab und mach einfach weiter.
Dein Mut wird belohnt
Sicherlich mag es anfangs viel Mut und Überwindung kosten, ins Fitnessstudio zu gehen, obwohl man sich unwohl in seiner Haut fühlt und das Selbstbewusstsein auf einem ausbaufähigen Niveau ist. Aber die Erfahrung, dass du dich getraut hast, Spaß beim Sport hattest, dich danach super gefühlt hast und deinem Ziel etwas näher gekommen bist, wird dich immer stärker machen. Aller Anfang ist schwer. Aber niemand hat gesagt, dass es einfach wird. Da musst du durch. Sei mutig, überwinde dich, werde selbstbewusster. Dick ins Fitnessstudio? Aber ja! Wofür ist es denn sonst da? Wärst du im Fast-Food-Restaurant besser aufgehoben? Würden die Leute dort nicht gucken? Wenn du dich unangenehmen Situationen stellst und dir Erfolge trotz aller Widrigkeiten erarbeitest, wird das dein Selbstvertrauen und deine Selbstwirksamkeit zunehmend stärken. Je öfter du dich traust und deine Befürchtungen und Ängste überwindest, umso leichter wird es. Bleib am Ball und beobachte, wie sich dein Mut in sichtbaren und vor allem spürbaren Erfolgen auszahlt – sowohl physisch, als auch psychisch. Du kannst etwas verändern, also ergreife die Chance und leg los.Clever kontern
Selbstsicherheit und Leichtigkeit werden dir helfen, trotz Hemmungen deine Ziele zu verwirklichen, z.B. trotz Übergewicht ins Fitnessstudio zu gehen. Dennoch lässt sich nicht mit absoluter Gewissheit ausschließen, dass deine Befürchtungen wahr werden und dein Übergewicht durch Blicke, Gesten oder Worte anderer Mitglieder thematisiert wird. Wappne dich für solche Situationen, damit du rechtzeitig und besonnen reagieren kannst. Personen, die dich im Fitnessstudio auf irgendeine Weise bewusst und öffentlich angreifen, erhoffen sich eine bestimmte Reaktion. Sie wollen, dass du ihre Anfeindung und Ablehnung dir gegenüber mitbekommst und dich schlecht fühlst. Indem du dich einschüchtern lässt, gekränkt bist und vielleicht sogar sofort wieder deine Sporttasche packst und nach Hause fährst, um niemals wieder ein Fitnessstudio zu betreten, hilfst du ihnen, ihr Ziel zu erreichen. Widerspreche den Erwartungen. Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten.Ignoriere & distanziere dich
Schlagfertigkeit ist nicht jedermanns Sache. Manchmal gelingt es einfach nicht, im selben Moment auf dumme Sprüche zu reagieren. Der clevere Konter fällt einem dann erst später ein und man ärgert sich. Dabei ist Ignorieren, also das absichtliche Übersehen, Übergehen, Nichtbeachten, ein wirkungsvolles Tool zum Umgang mit Beleidigungen – insbesondere, wenn sie fies und gemein sind. Bleibe in deiner Haltung und Mimik vollständig neutral und schüttel einfach den Kopf. Distanziere dich anschließend von der Person/Situation, auch innerlich. Grübel nicht über ihre Worte nach. Wenn du die Dinge persönlich nimmst, hat der Angreifer mitten ins Ziel getroffen – was persönlich gemeint war, kommt auch so bei dir an. Versuche es daher NICHT persönlich zu nehmen und es einfach von dir abprallen zu lassen. Empfinde lieber Mitleid und erinnere dich an die Ursachen, die dahinter stecken müssen, wenn Personen andere derart runtermachen. Sie könnten einem fast leid tun…Gehe auf Konfrontation
Dieser Schachzug erfordert etwas mehr Mut und ist auch vom Charaktertyp abhängig. Trotzdem ist die direkte Konfrontation eine Möglichkeit, den Angreifer zu überraschen. Manche fühlen sich auch nur in der Gruppe stark. In Wahrheit mangelt es ihnen selbst an Selbstsicherheit, sodass sie alleine jegliche Konfrontation scheuen würden. Andere attackieren dich durch subtile Gesten und Blicke, die du bewusst mitbekommen sollst, rechnen aber nicht damit, dass du sie damit konfrontierst, weil sie dich in der schwächeren Position wähnen. Deshalb: Suche bewusst die Konfrontation, ohne dabei laut oder emotional zu werden. Bleib sachlich und frage die Person beispielsweise, warum sie das gesagt hat. Und das vielleicht auch im Beisein anderer Mitglieder. Auf eine sachliche, vernünftige Antwort wirst du lange warten müssen.Kontere mit Humor
Dumme Sprüche erfordern humorvolle Konter, gepaart mit einer Prise Selbstironie. Insbesondere, wenn sie „lustig“ gemeint sind (es aber nicht sind) oder scheinbar „beiläufig“ oder „zufällig“ fallen. Der richtige Konter hängt natürlich immer von der Situation und der Art des Angriffs ab. Wenn es besonders beleidigend ist, darfst du auch härtere Geschütze auffahren. Deine Antwort sollte aber der Situation angemessen sein. Begib dich niemals auf das Niveau des Angreifers herunter und beleidige ihn nicht. Versuch es vielmehr mit Wortwitz, Überraschung oder Verwirrung. Wenn der Runtermacher merkt, dass du mit dir selbst im Reinen bist und über der Situation stehst, wird er schnell merken, dass er bei dir auf Granit beißt. Hier sind ein paar Konter-Sprüche, die universell einsetzbar sind, falls jemand dein Übergewicht ungefragt auf unhöfliche Weise thematisieren sollte:- „Glückwunsch. Du bist der Erste, der das korrekt erkannt hat.“
- „War in der Massephase.“
- „Magersüchtig werde ich nicht, da hast du Recht.“
- „Kannst du das auch rückwärts sagen?“
- „Lieber fett als beschränkt.“
- „Fett kriegt man weg, dein Charakter bleibt ne Baustelle.“
- „Der Spruch macht dich auch nicht schöner.“
- „Gibt's dich auch in intelligent?“
- „Sixpack sieht auch anders aus.“
- „Hast du Angst vor starken Frauen?“
- „Geh mal nach draußen. Da steht die Mülltonne für dich.“
- „Du bist das beste Argument gegen die Genforschung.“
- „Eine Hirnzelle weniger und du wärst ne Pflanze.“
- „Geh in die Ecke und spiel Baum“
- „Toleranz – kann man lernen. Würde dir auch stehen.“
So gelingt der Fitness-Einstieg trotz Übergewicht
Du willst kein Cardio-Bunny werden? Dann ran an´s Eisen. Mach, worauf du Bock hast! | © Nichizhenova Elena / Fotolia.de
- Kopfhörer rein, Kopf aus: Nimm deine Lieblings-Motivationsmusik mit ins Fitnessstudio und halte deinen Gute-Laune-Akku voll.
- Neues Outfit: Kaufe dir ein neues Sport-Outfit, in dem du dich wohl fühlst und bei dem du dich freust, es endlich anzuziehen.
- Lecker Essen: Belohne dich nach dem Training mit einem gesunden Essen. Plane z.B. schon vorher, was du dir später Leckeres kochen wirst.
- Ernährungsumstellung: Unterstütze dein regelmäßiges Training durch eine langfristige Ernährungsumstellung, um bessere Ergebnisse zu erzielen.
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